Nach guten Erfahrungen bei der 24h Regatta in Hamburg haben wir uns entschieden auch an der 40. Regatta um die Alsterglocke teilzunehmen. Diese Spaßregatta wird jedes Jahr im Herbst vom Hamburger Segel Club ausgetragen. Man segelt ca. 4-6 Stunden lang Runden auf der Außenalster, wobei nach jeder Runde die komplette Crew ausgetauscht werden muss. Das geschieht in Fahrt am Steg und kann zu manchen riskanten Manövern oder Platschern ins Wasser führen.
Da wir keine eigenen Boote für einen Tag nach Hamburg ziehen wollten, lieh uns der ASV Hamburg glücklicherweise einen KZV und einen Conger. Lennart, Christian, Gilli und Benno besetzten den KZV Treibsand und Jan, Lara, Emma und Till segelten mit dem Conger Alstersand.
Am Samstagmorgen ging es dann los. Als erstes holten wir die beiden Boote vom Bobby Reich Steg zum Steg des HSCs. Während die KZV Besatzung schon zum HSC Steg zur Steuermannbesprechung segelte, kämpften Emma und Lara noch mit dem Groß der Conger. Nachdem das Problem gelöst war, ging es auch für die Conger schnell zum HSC, wo dann nur noch das Gepäck gegen den Stichwortzettel mit den Notizen aus der Steuermannbesprechung getauscht wurde, damit die Crew auch wusste wo sie lang muss. Es ging also los.
Der Wind war mit 14kn und 28kn in Böen vorhergesagt und das merkten wir sofort als wir uns auf den Weg zur Startlinie machten. In den ersten zwei Runden mussten wir dann feststellen, dass wir kaum Höhe fahren konnten und es nur gerade so, ohne zu Kreuzen, von der letzten Boje bis zum Steg schafften.
Am Steg war durchgehend ein großes Durcheinander. Teams, die gerade an Bord gesprungen waren und nun versuchten gegen den starken Wind nicht auf den Steg zu fahren, übersahen andere Boote, die zum Teil verdeckt von Segeln, selbst am Steg versuchten vorbeizufahren. Es kam zu einigen Zusammenstößen mit hoffentlich nicht allzu großen Schäden.
In der dritten Runde frischte der Wind plötzlich stark auf. Unser KZV war gerade vom Steg abgelegt und trotz losen Schoten wurde er umgelegt und auch das Team auf der Conger musste nach langem Kämpfen mit dem Wind feststellen, dass die Alster im Oktober nicht mehr besonders warm ist. Auch fast alle anderen Boote kenterten. Besonders Boote, die gerade am Anlegen waren, kämpften darum nicht komplett im Steg zu landen. Da unsere Boote bei dem Wind kaum manövrierfähig waren, beschlossen wir die Segel runterzunehmen und die Regatta, so wie viele andere Teams auch, abzubrechen. Es ging also zurück an den Steg.
Dort angekommen haben wir, ausgestattet mit heißem Kakao (mit einer ganz besonders wärmenden Zutat), beobachtet, wie die sturmfesteren Boote mit den schwierigen Bedingungen kämpften. Am Nachmittag lies der Wind ein wenig nach und wir segelten die Boote wieder zurück zum Bobby Reich Steg. Danach fand noch die große Siegerehrung und die Verleihung der Alsterglocke statt.
Abschließend sind wir froh ohne Schäden an Material und Mannschaft teilgenommen zu haben. An dem Tag wurden Böen mit bis zu 41kn gemessen und Hamburg erlebte die erste Sturmflut in diesem Jahr. Nach der Ergebnisliste sind wir „offiziell“ auf dem 24. Platz (allerdings mit 32 anderen Booten) von den insgesamt 57 Booten die teilgenommen haben.
Vielen Dank an den HSC für die Regatta Organisation und ein besonders großes Dankeschön an den ASV Hamburg für das Leihen der Boote, ihr seid natürlich jederzeit bei uns am Rursee willkommen. Wir freuen uns auf nächstes Jahr, bei hoffentlich etwas weniger Wind, wieder dabei zu sein.