Verein

Wir sind ein Segelverein für Aachener Studentinnen und Studenten. Unsere Mitglieder können auf Booten am Rursee oder mit unserem Seeschiff segeln. Durch die besondere Vereinsstruktur können Studentinnen und Studenten viel Verantwortung übernehmen und bei geselligen Veranstaltungen neue Freundschaften knüpfen.

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Ausbildung

Du kannst nicht segeln? Kein Problem, denn bei uns kannst du es lernen! Jedes Semester veranstalten wir dazu drei verschiedene Theoriekurse. Die Praxisausbildung findet im Sommer statt. An unseren Kursen können sowohl Vereinsmitglieder als auch Externe teilnehmen.

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Neues aus dem Verein

Von Hitze, Vulkanen und Blautönen – Die Saison 2023

Ergebnisse der Umfrage über die ASV-Saison 2023

Um einen Überblick über die Saison 2022/2023 zu bekommen, haben wir – das Bulleye-Team – eine Online-Umfrage erstellt. Insgesamt haben dabei 47 Leute mitgemacht. Damit ist das Ergebnis nur ein kleiner Ausschnitt, der aber immerhin eine schöne Übersicht über die Saison darstellt. Wir haben die Ergebnisse ausgewertet und fassen hier die bemerkenswertesten zusammen:

Das meistgenannte Wort, mit dem die Saison beschrieben wurde, war „warm“ (8) – kein Wunder bei unserer sonnigen Mittelmeersaison. Die hat aber immerhin auch für prägende Erlebnisse gesorgt: Vulkane (5), Badespaß (2), Delfine (2), Wale (2), und frisch gefangener Thunfisch (1). Ebenfalls hervorzuheben sind wohl die Regatten in Deutschland (5) und das Middle Sea Race (5) und natürlich der Segelspaß (8) mit viel Geschwindigkeit (4) und Gennaker (2).

Wenn man auf die AG IV fährt, sollte man laut den Einsendungen definitiv nicht Oropax (7) vergessen, aber auch Hängematte (4), Ventilator (3) und Lichterkette (3) sollten nicht zu Hause bleiben. Wenn man zum Rursee fährt, haben offenbar Essen (10) und Bier (6) die höchsten Prioritäten, aber auf der Packliste sollten auch (mehrere Sätze) Wechselklamotten (4) nicht fehlen. Da sprechen wohl einige aus Erfahrung.

Das Lieblingsessen unter den ASVer ist ganz eindeutig Tortellinisalat (4), Pfannkuchen (4) und Kaiserschmarrn (2). Neeles Kochkünste (4) wurden besonders gelobt, also wisst ihr, wen ihr nach Rezeptetipps fragen müsst.

Die Farbe der Saison ist blau (22) bis türkis (6), aber die Einsendungen haben logischerweise den exakten Blauton spezifiziert – die genaue Auflistung und Aufteilung findet ihr in den Diagrammen. Mittelmeer- und Meeresblau sind dabei besonders geschickt gewählte Farbtöne – ist es das Türkis der Mittelmeerbucht oder das Tiefblau der Wellen im offenen Meer? Bemerkenswert ist auch noch „Weindunkel wie das Meer laut Homer“. Unser Boot „Crashtest“ war mit seinem Gelb (4) ebenfalls vertreten, aber auch die anderen Farben des Sonnenuntergangs (Rot 2, Gold 1 und Orange 1), sowie Grün (2) und Ocker (2) für die Natur wurden mehrfach erwähnt. Es war also nicht nur das Wasser, was in Erinnerung geblieben ist.

Vielen Dank für die zahlreichen Einsendungen und viel Spaß beim Stöbern durch die Ergebnisse! Die vollständigen Listen der Antworten finden ASVer in den Folien, die in die Cloud hochgeladen wurden.  

Bericht von Louise Schmitt

Letzte Helden in Hamburg

Am letzten Novemberwochenende ging es für eine allerletzte Regatta der Segelsaison zu den „Letzten Helden“ in Hamburg. Die Temperaturen fielen das erste Mal in diesem Herbst in den Bereich um 0°C herum – was sonst sollte man also machen als auf der Elbe segeln zu gehen? Eine Auswärtsregatta erfordert immer ein wenig Logistikarbeit bezüglich Zugfahrzeug, Anreise und Übernachtungsmöglichkeit, aber nachdem alles organisiert und für die Regatta gemeldet war, gab es kein Zurück mehr. Es ist gar nicht mal so ein Katzensprung aus Aachen in den Norden, aber der Empfang durch einen Teil des ASV Aachen zu Hamburg war dann mit einem leckeren Abendessen schon ein erstes Highlight. Am nächsten Tag noch die letzten Kilometer zum Blankeneser Segelclub fahren, Boot abladen und aufbauen – anders als andere Segler hatten wir sogar unseren Verklicker dabei und vor dem Mast stellen daran gedacht ihn an der Mastspitze zu befestigen – zweites Highlight. Manch einer wird wissen, dass die Elbe ein Fluss ist, wo das Wasser mal 6h kommt und dann wieder 6h geht – Ebbe und Flut. Umso wichtiger also die Steuerleutebesprechung, denn hier gab es wichtige Infos zu den Hoch- und Niedrigwasserzeiten sowie zur Regattabahn im Mühlenberger Loch. Dann sollte es endlich losgehen mit diesem Segeln. Das dritte Highlight des Wochenendes war eindeutig der Service an der Sliprampe durch den Blankeneser Segelclub. Wer keinen Trockenanzug hatte durfte sich bereits auf halbem Weg ins Wasser ins Boot setzen und wurde trockenen Fußes ins Wasser befördert. Die netten Damen im Trockenanzug zögerten auch nicht einem noch schnell die zugeordnete Slipwagennummer verziert mit Herzchen auf die Hand zu kritzeln – wenn das nicht schon ein guter Start war. Nachdem man aus dem Hafen gesegelt war, bekam man dann auch die Strömung der Elbe zu spüren. Neben der Strömung war auch das Kreuzen des Elbfahrwassers faszinierend, denn dort fahren relativ häufig große Containerschiffe. Sonst kennt man bloß die Straßenbahn vom Rursee, mit der man das ein oder andere Mal kreuzende Kurse fährt. Das Regattafeld von ca. 120 Booten wurde aufgeteilt in die Klassen Pirat, Finn, Europe, RS Aero und Yardstick. Wir starteten mit unserem Piraten Coco Jambo im Startfeld von 49 Booten. Bei herrlichstem Segelwetter hatten wir unseren ersten Start und konnten auf der Kreuz zur Luvtonne beide auf der Kante sitzen und ausreiten – ja, viertes Highlight. Leider blieb uns nicht zu viel Zeit dieses traumhafte Segelwetter in vollen Zügen zu genießen. Aufgrund eines Materialbruchs mussten wir 10 Minuten nach dem Start bereits wieder auf Kurs Richtung Hafen gehen. Wir konnten den Schaden zwar, unterstützt von Blankeneser Segelclub Mitgliedern und Piratenfreunden vom Rursee, schnell reparieren, kamen jedoch zu spät wieder am Regattafeld an. Mit einem lachenden Auge und einem weinenden Auge genossen wir später im Vereinsheim des BSC die Erbsensuppe und den Glühwein – froh über die hilfsbereiten Mitsegler, traurig über den verpassten Segeltag bei traumhaftesten Bedingungen. Die Wettervorhersage für den Sonntag kündigte stolze 2 Knoten Wind bei Schneefall an, was sich schlussendlich auch bewahrheitete. Der zweite Regattatag wurde also abgesagt, denn bei dem wenigen Wind wären wir mit der Strömung an der Elbphilharmonie angekommen und nicht auf der Regattabahn. Also schnell abbauen und die restliche Zeit in Hamburg genießen. Im Winter kann man dort zum Beispiel gut auf den Dom gehen (Achtung, das ist eine Kirmes und keine Kirche). Das haben wir gemacht und verzeichnen auf der Liste der Highlights somit das fünfte Highlight in Hamburg. Zum Schluss unseres Ausflugs in den Norden blieb uns nach einer Autofahrt bei Schneefall zurück in den „Süden“ noch das Boot zu putzen. Ich würde sagen es lohnt sich schon wohl im Winter im warmen Wohnzimmer ein bisschen Punsch zu schlürfen. Aber es lohnt sich auch ausgerüstet mit ein paar warmen Pullovern den Punsch auf einer Regatta zu genießen ;-)

Bericht von Hannah Neubaur

Rumtopfregatta am Baldeneyesee

Rumtopfregatta 2023

 

So Saison fast geschafft, nur noch zur letzten Regatta und dann ab ins Winterlager für unseren Crashtest.

Zufälligerweise waren Marc und ich in der Woche vor der Regatta beide krank und waren auch an dem Wochenende nicht top fit.

Unsere Hoffnung: eine entspannte Regatta bei 15 Grad und schönem gleichmäßigen Wind.

Die Realität: stark drehende Winde die Richtung 8-9 bft. gehen.

Als wir aufs Wasser gegangen sind waren wir erst einmal etwas skeptisch und haben überlegt, sogar vor dem Start des ersten Laufs, wieder reinzufahren. Aber nein, wir wollten auf jeden Fall starten und schauen, wie es wird.

Und was soll ich sagen, dass war eine tolle Idee. Wir sind zwei gute Läufe gesegelt und konstant ins Mittelfeld gefahren.

Nach der Regatta gab es dann erst einmal den versprochenen Glühwein, die ersehnte Dusche und danach ein gemeinsames Abendessen mit unseren Rivalen.

Es war wie immer ein schönes Beisammensein mit den Kielern und es gab wieder reichlich an alten Geschichten, denen man nur gerne zugehört hat. Dazu ein sehr leckeres Buffet und man hat sich schon für die nächsten Regatten im nächsten Jahr verabredet.

Am Sonntag und dem letzten Regattatag der Saison hat der Wind etwas nachgelassen, aber weiterhin von intensiven Winddrehern geplagt.

Unseren Platz konnten wir weiterhin halten und wir haben uns, mit den von uns ausgemachten direkten Rivalen, tolle Matches geleistet und konnten am Sonntag sogar noch etwas besser abschneiden.

Am Ende sind wir auf Platz 9 von 19 gelandet und sind mit unserer Leistung zufrieden.

Wie immer war es mit den Kielern ein tolles Wochenende und Marc und ich freuen uns schon auf nächstes Jahr, bei zahlreichen weiteren Regatten in unserem Kielzugvogel, „Crashtest“.

 

Bericht von Jan Wollseifen

 

Rolex Middle Sea Race 2023

Zum Abschluss der Mittelmeer-Saison 2023 stand noch ein Highlight auf dem ASV-Seereisenplan: die Teilnahme am Rolex Middle Sea Race. #RMSR

Nach einer Woche des Trainings, der Vorbereitungen, des Costal Races und der Proviantierung (incl. hunderte Liter Wasser) ging es am Samstag, 21.10.2023 an den Start im Grand Harbour von Valetta. Zusammen mit 110 Yachten mit über 1.000 Seglern aus 25 Ländern machten wir uns auf die ~600 Meilen lange Strecke: von Malta rund Sizilien, am Stromboli vorbei um Lampedusa herum zurück nach Valetta, Malta.

Nach einem Start unter Spinnaker wurde der Wind stärker und erreichte in der ersten Nacht 25 Knoten bei kräftiger Welle von hinten. Danach wechselten die Windverhältnisse mehrfach zwischen 15 und 20 Knoten und Windstille. Dies gab uns unter anderem die Möglichkeit, das nächtliche "Feuerwerk" des Stromboli etwas länger zu beobachten.

Insgesamt konnten wir das noch sommerliche Wetter sowie die eindrucksvolle Landschaft (inkl. Blick auf den Ätna, Lampedusa, ...) über fast 5 Tage genießen. Nach einem vorwindlichen Ritt unter Gennaker in der Abendsonne zwischen Malta und Gozo hindurch, erreichten wir nach knapp über 100 Stunden am Mittwochabend die Ziellinie unterhalb der Altstadt von Valetta. Damit konnten wir einen 72. Platz (IRC overall) belegen und hatten noch ein paar Tage Zeit, um das Schiff für das Winterlager auf Malta fertig zu machen.

Detaillierte Erlebnisse haben wir auf unserem Instagram-Account asv_aachen festgehalten.

Wir danken Lyofood für die Unterstützung bei der Proviantierung für die Regatta!

Niederrheinmeisterschaften der Kielzugvögel in Duisburg 21./22.10.

Am Wochenende 21./22. Oktober haben wir mit drei ASVern verteilt auf zwei Boote an den Niederrheinmeisterschaften der Kielzugvögel auf der Sechs-Seen-Platte in Duisburg teilgenommen. Jan Wollseifen und Jonas Harnacke sind auf unserem Vereinseigenen Kielzugvogel GER3993 "Crashtest" gestartet, während Marc Morisse mit Martin (SKEH) auf GER39 gesegelt ist.

Nach der Anreise zum Duisburger Yachtclub (DUYC) am Freitagabend wurden Samstagmorgen die 19 angereisten Kieler aufgebaut und eingekrant. Bereits kurz danach legten die Boote in Richtung Wolfsee ab, um dort bei recht anspruchsvollen Bedingungen in die erste Wettfahrt zu starten. Während der Startvorbereitung war in den Böen schon "ausversehen" mal die ein oder andere Gleitfahrt über den dann doch recht kleinen See dabei. Während dieser Phase gab es schon die ein oder andere Beinahe-Kenterung und leider auch etwas Bruch, sodass einige Boote zurück zum Hafen gefahren sind. Dabei war leider auch der "Crashtest" bei dem sich zwei Minuten vor dem Startsignal der Lümmelbeschlag vom Mast gelöst hat. Während Jan und Jonas gezwungen waren kurz mal eben zurück zu fahren und den Beschlag neu festzunieten, sind die verbliebenen 14 Boote in die erste Wettfahrt gestartet. Huuiii, macht das Spaß mit achterlichen 6 Bft in Richtung Gate zu gleiten!!

Passend zur zweiten Wettfahrt war auch unser gelber Kieler wieder am Start. So konnten am Samstag insgesamt drei, zwar sehr spaßige, aber auch anspruchsvolle Wettfahrten gesegelt werden.

Nach einem gemeinsamen Abend innerhalb der Klasse, haben wir Sonntagmorgen wieder abgelegt um die zwei verbliebenen Wettfahrten auszusegeln. Dieses Mal waren dann auch die restlichen Boote wieder dabei. Der Wind war zwar weiterhin recht böig, aber insgesamt deutlich gemäßigter, sodass sich nochmal eine ganz andere seglerische Herausforderung ergab. Nun kam es deutlich stärker auf den passenden Trimm an.

Nachdem die fünfte Wettfahrt abgeschlossen war ging es direkt ans auskranen, abbauen und anschließend zur Siegerehrung. Von den insgesamt 19 Booten konnten Jonas und Jan den 11. Platz und Marc und Martin den 7. Platz erringen. Zufrieden konnten wir von diesem spannenden Wochenende nach Hause fahren und unser "Crashtest" steht bereit für die nächste Regatta, die Rumtopfregatta am 04./05.11. in Essen.

Stürmische Zeiten: Alsterglocke 2023 in Hamburg

Nach guten Erfahrungen bei der 24h Regatta in Hamburg haben wir uns entschieden auch an der 40. Regatta um die Alsterglocke teilzunehmen. Diese Spaßregatta wird jedes Jahr im Herbst vom Hamburger Segel Club ausgetragen. Man segelt ca. 4-6 Stunden lang Runden auf der Außenalster, wobei nach jeder Runde die komplette Crew ausgetauscht werden muss. Das geschieht in Fahrt am Steg und kann zu manchen riskanten Manövern oder Platschern ins Wasser führen.

Da wir keine eigenen Boote für einen Tag nach Hamburg ziehen wollten, lieh uns der ASV Hamburg glücklicherweise einen KZV und einen Conger. Lennart, Christian, Gilli und Benno besetzten den KZV Treibsand und Jan, Lara, Emma und Till segelten mit dem Conger Alstersand.

Am Samstagmorgen ging es dann los. Als erstes holten wir die beiden Boote vom Bobby Reich Steg zum Steg des HSCs. Während die KZV Besatzung schon zum HSC Steg zur Steuermannbesprechung segelte, kämpften Emma und Lara noch mit dem Groß der Conger. Nachdem das Problem gelöst war, ging es auch für die Conger schnell zum HSC, wo dann nur noch das Gepäck gegen den Stichwortzettel mit den Notizen aus der Steuermannbesprechung getauscht wurde, damit die Crew auch wusste wo sie lang muss. Es ging also los.

Der Wind war mit 14kn und 28kn in Böen vorhergesagt und das merkten wir sofort als wir uns auf den Weg zur Startlinie machten. In den ersten zwei Runden mussten wir dann feststellen, dass wir kaum Höhe fahren konnten und es nur gerade so, ohne zu Kreuzen, von der letzten Boje bis zum Steg schafften.

Am Steg war durchgehend ein großes Durcheinander. Teams, die gerade an Bord gesprungen waren und nun versuchten gegen den starken Wind nicht auf den Steg zu fahren, übersahen andere Boote, die zum Teil verdeckt von Segeln, selbst am Steg versuchten vorbeizufahren. Es kam zu einigen Zusammenstößen mit hoffentlich nicht allzu großen Schäden.

In der dritten Runde frischte der Wind plötzlich stark auf. Unser KZV war gerade vom Steg abgelegt und trotz losen Schoten wurde er umgelegt und auch das Team auf der Conger musste nach langem Kämpfen mit dem Wind feststellen, dass die Alster im Oktober nicht mehr besonders warm ist. Auch fast alle anderen Boote kenterten. Besonders Boote, die gerade am Anlegen waren, kämpften darum nicht komplett im Steg zu landen. Da unsere Boote bei dem Wind kaum manövrierfähig waren, beschlossen wir die Segel runterzunehmen und die Regatta, so wie viele andere Teams auch, abzubrechen. Es ging also zurück an den Steg.

Dort angekommen haben wir, ausgestattet mit heißem Kakao (mit einer ganz besonders wärmenden Zutat), beobachtet, wie die sturmfesteren Boote mit den schwierigen Bedingungen kämpften. Am Nachmittag lies der Wind ein wenig nach und wir segelten die Boote wieder zurück zum Bobby Reich Steg. Danach fand noch die große Siegerehrung und die Verleihung der Alsterglocke statt.

Abschließend sind wir froh ohne Schäden an Material und Mannschaft teilgenommen zu haben. An dem Tag wurden Böen mit bis zu 41kn gemessen und Hamburg erlebte die erste Sturmflut in diesem Jahr. Nach der Ergebnisliste sind wir „offiziell“ auf dem 24. Platz (allerdings mit 32 anderen Booten) von den insgesamt 57 Booten die teilgenommen haben.

Vielen Dank an den HSC für die Regatta Organisation und ein besonders großes Dankeschön an den ASV Hamburg für das Leihen der Boote, ihr seid natürlich jederzeit bei uns am Rursee willkommen. Wir freuen uns auf nächstes Jahr, bei hoffentlich etwas weniger Wind, wieder dabei zu sein.

Von Astronauten, Aliens und Raumstationen auf dem Aasee in Münster - Aaseepokal 2023:

Spoiler-Alert: Wir machen nicht Werbung für den Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik, sondern erzählen von den Abenteuern der Aaseenauten in ihrem Wettkampf mit den Weltraumpiraten.

10, 9, 8, 7, 6, 5 Uhr Start der Rakete „Autoboot“ Richtung Münster. Dort angekommen wurde unser Raumschiff Coco Jambo mittels Kran in den freien Aaseeraum gehoben. Da war ungefähr so viel los wie am Weltraumbahnhof Coruscant. Die Aaseenauten der 75 gemeldeten Teams bereiteten fleißig ihre (Raum)-Schiffe für die anstehenden Wettfahrten vor. In der Aaseenauten(raum)schiffpilotenbesprechung (ugs. Steuermannsbesprechung) erfuhren wir unsere Startgruppe sowie die Zeit für den Lift-Off des ersten Laufs.

(Aufgrund mangelnder Breite des Sees und somit einer sehr schmalen Startlinie werden die Wettfahrten in zwei Gruppen ausgetragen)

Mit dem an die Bedingungen angepassten (Wasser)Raumanzug (ugs. Ölzeug) konnten wir bei kräftigen Windbedingungen zwei gute Läufe segeln. Die Aaseenauten der anderen Startgruppe traf es heftiger: Ein Sturm zieht während des Laufs auf und der Wind kam in heftigen Böen bei den Schiffen an. Nicht alle Aaseenauten waren darauf gefasst, was zu Manövrierschwierigkeiten und damit verbundenen Vorfällen von außer Kontrolle geratenen Schiffen führte. Es kam sogar so weit, dass ein Aaseenaut von seinem Raumschiff getrennt wurde und in einer Rettungsaktion von einem Weltraumpiraten geborgen werden musste. Andere Raumschiffe beherrschten die Bedingungen hingegen so gut, dass ihnen der Sprung in den Hyperraum gelang (ugs. Gleitfahrt).

Am nächsten Tag wurde je Startgruppe der übrige letzte Lauf gesegelt und mit der Siegerehrung konnten alle Aaseenauten guten Gewissens zurück in die Realität kehren.

Auch wir schlossen diese außergewöhnliche Ranglistenregatta sehr zufrieden mit einem 20. Platz von 75 gesegelten Teams ab und freuen uns schon auf das Motto des Aaseepokals nächstes Jahr.

 

Bericht von Sebastian Merz und Hannah Neubaur

Infoabend am 17.10.2023 um 19:30

 

Auch dieses Semster gibt es wieder einen Infoabend! Wenn du Bock auf Segeln und coole Leute hast, komm einfach vorbei und lerne den ASV bei einem kühlen Getränk und netten Gesprächen kennen. Außerdem findet alle zwei Wochen unsere Aktivenversammlung statt bei der wir alles rund um den Verein besprechen. Die Nächste ist am 23.10.2023 um 20:00 Uhr an der gleichen Adresse.

Bei Fragen schreibe uns gerne via Instagramm @asv_aachen oder per Mail an segeln@asv-aachen.de . Wir freuen uns auf Dich!

Kehraus Regatta 2023 am Rursee

Es ist das letzte August-Wochenende von 2023 – Zeit für die vom SCJ ausgerichtete Kehrausregatta!

Am Samstagmorgen herrscht reges Treiben am ASV-Steg: Mats und Jakob bauen den Jollen-Neuzugang, unseren RS500 auf. Die Aufregung steht den beiden ins Gesicht geschrieben, während die ersten stärkeren Böen beim Setzen der Segel an der Stegplattform ankommen. Außerdem für den ASV an der Startlinie in den Yardstick-Gruppen: Axel mit dem RS-Aero „Aerasmus“, Tobias mit dem Laser „NootNoot“, Neele und Christian mit der Dyas „Cameron“, Marc und Joans mit der Dyas „Sole Mio“, Jan und Laura mit dem Polyfalken „Monopoly“, Ralf und Astrid mit der Fröfel sowie Dieter mit seiner BM-Jolle. Sebastian und ich sind mit dem Piraten „Coco Jambo“ in einem Startfeld von insgesamt 30 Piraten gestartet.

Boot aufbauen, Müsliriegel in die Schwimmweste, Wasserflasche ins Boot und noch schnell eine Schicht Sonnencreme ins Gesicht, denn das Wetter meint es gut mit uns – und los geht’s! Beim Einsegeln zur Startlinie müssen wir durch ein Feld von Windsurfern, die gerade einen Anfängerkurs bei der RWTH machen. Wir haben direkten Sichtkontakt mit einer Surferin, die etwas neidisch zu uns herüberblickt. Wir hängen bei guter Fahrt mit dem Po über der Kante – es macht Hui. „Das sieht ja cool aus!“, ruft sie herüber. „Ja, das ist es auch! Wir sind der ASV in Aachen, du kannst uns auch mal googeln!“, ruft Sebi zurück. Macht man doch so, oder? #Werbungende. Wir segeln zur Regattabahn und schauen uns die Strecke mal genauer an. Die Startlinie ist kurz vor dem Kehrmeter, von dort geht es in Richtung Tonne 2, wo die Luvtonne und eine Ablauftonne liegen – ganz schön lang die Bahn. Ein paar Spi-Manöver zum warm werden und schon ertönt das Startsignal für die H-Boote. Jetzt geht es auch gleich für uns los. Die anderen ASVer haben wir im Gewusel zwischen den ganzen Piraten und Yardstick-Booten noch nicht gefunden, aber wir möchten uns ohnehin erstmal auf den ersten Lauf fokussieren. Der Start ist schon sehr taktisch: Mal ist die Tonne bevorteilt, mal das Schiff. Wir starten im guten Mittelfeld und können uns dort bis zum Ende des Laufs halten. Nach dem ersten Lauf folgt eine längere Phase des Wartens. Wir treffen den ein oder anderen ASVer auf dem Wasser und man tauscht sich kurz aus, wie es so lief. Endlich beginnt der zweite Lauf, wir starten mit dem Coco ziemlich weit vorne. Sebi hat einen Winddreher gesehen, den kaum ein anderer Pirat wahrgenommen hat. Es herrscht höchste Konzentration bei uns, damit wir unsere gute Platzierung halten können und kommen so auch im vorderen Feld über die Ziellinie. Zwei Läufe sollen es für den Tag gewesen sein, schnell zurück zum Steg, einmal Baden und schnell rüber zum SCJ. Bei Spanferkel und Bierwagen möchte ein ASVer nicht zu spät sein. Tobi und Axel haben noch nicht genug vom Segeln und so hört man ab und an von einem RS500 ein lautes WUUUHUUUUU an Land herüberschallen. Das SCJ-Gelände ist voll, immerhin waren circa 70 Boote am Start. ASVer wären aber nicht ASVer, wenn sie sich nicht auch in der Warteschlange für das Spanferkel taktisch gut platzieren könnten. Im Verlauf des Abends kommt eine ausgelassene Party-Stimmung auf, es gibt Cocktails und gewisse ASVer scharren sich um den Bierwagen. Bald fällt einer nach dem anderen müde in die Koje, Sonntag geht es ja noch weiter.

Sonntag, 09:00 Uhr, der Wecker klingelt. Gähn, Blinzel, Segeln gehen! Es wird in entspannter Runde gefrühstückt und schon ein wenig über die anstehenden Läufe diskutiert. Am Steg in etwa das gleiche Bild wie Samstag: Boote aufbauen, Snacks packen, Sonnencreme, Abfahrt. Die Regattabahn sieht genauso aus wie am Samstag und wir überlegen auf welcher Seite des Sees der Wind heute wohl besser ist. Die H-Boote starten, die Piraten sammeln sich an der Linie. Wir starten gut und können während des Laufs ein paar der anderen Piraten einholen. Es ist etwas weniger Wind als am Vortag, das macht die Manöver spannender. Nach dem Lauf ist vor dem Lauf und in der Pause haben wir die Möglichkeit ein wenig die anderen Boote zu beobachten. Unser RS500 ist vor dem des SCJ und auch für die anderen ASV-Boote sieht es ganz gut aus. Schnell einen Müsliriegel essen und nach dem Start der H-Boote an die Linie. Diesmal ist der Puls noch höher, der letzte Lauf soll nochmal gut werden. Alle drängeln an der Linie, Segel flattern, die Piraten sind dicht an dicht und wir reden nur leise miteinander, damit uns keiner hört. Wir sind sehr nah an der Linie, aber die neben uns auch. Startsignal, wir fahren los. Noch ein Signal und Flagge X – Mist, mindestens ein Frühstart. Aber waren wir das? Wir wollen sicher gehen und drehen um, das Boot neben uns auch. Die anderen sind etwas früher wieder an der Startlinie und die Flagge geht schon runter. Doppelmist, wir waren es gar nicht! Wir drehen wieder Richtung Luvtonne und sehen das Feld von hinten. Gedankenkarrussel – Der Start hätte echt gut sein können… Jetzt noch versuchen das Beste herauszuholen, irgendwie. In diesem Lauf scheint der Wurm drin zu sein, nach dem Spi setzen ist jedes Mal eine Sanduhr drin und der Wind dreht gefühlt in jeder Wende gegen uns. Immerhin sehen wir, dass die Boote, mit denen wir vorher vorne gefahren sind in diesem Lauf auch eher im hinteren Feld sind. Auf dem letzten Downwind können wir aber zum Glück noch ein paar Boote holen und punkten mit der Rursee-Erfahrung. Die letzten Meter kreuzen wir zur Leetonne, fahren mit Rückenwind von dort zur Ziellinie und kurz vor der Ziellinie sind wir wieder am Wind – der Rursee bleibt sich treu.

Zur Siegerehrung gab es wieder leckeren Kuchen und Kaffee, sodass man wieder rundum glücklich war. Auch unsere Platzierungen können sich sehen lassen: In der Piratenklasse haben Hannah Neubaur und Sebastian Merz den 11. Platz (von 30) belegt. In der Yardstickgruppe YS<=110 haben (von 15 Booten) Jonas Harnacke und Marc Morisse den 6., Neele Hannes und Christian Fimmers den 9. und Jakob Krause und Mats Johnen den 13. Platz belegt. In der Yardstickgruppe >110 haben (von 12. Booten) Axel Schmidt den 3., Dieter Mayer den 4., Astrid und Ralf Fröde den 6., Laura und Jan Niehusmann den 8. und Tobias Rätz den 9. Platz belegt.

Insgesamt war die Kehrausregatta des SCJ wieder ein sehr gelungenes Event und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr.

24h-Regatta beim ASV Hamburg

Vom 4. bis zum 6. August reisen 8 wagemutige ASV’er nach Hamburg, um ihr seglerisches Geschick auf unbekannten Gewässern zu beweisen. Gemeinsam mit 14 weiteren Segelcrews aus den verschiedensten Gegenden der Republik sind sie dem Ruf des Hamburger ASV’s gefolgt, die legendäre 24-Stunden-Regatta wiederzubeleben. Der Großteil der Aachener Crew trifft sich, mehr (Deutschlandticket) oder weniger (Fernverkehr) pünktlich, bereits Freitagabend beim ‚Welcome-Grillen‘ und sondiert, bei Speis und Trank, die Konkurrenz. Erste Schlachtpläne werden geschmiedet und die Revierkundigen nach Tipps und Tricks ausgefragt. Das Ergebnis der Recherche: Wechselhafter Wind! Aber das erschreckt keinen hartgesottenen Rurseesegler! Zum Abschluss des Abends wird der ‚Crashtest‘ inspiziert. Gut gesättigt und mit Kaltgetränk in der Hand lässt sich dabei hervorragend über den optimalen Trimm philosophieren. Über eine auffällig unterschiedliche Wantenspannung und die daraus resultierende eingehende Untersuchung des Riggs wird der gebrochene Salingsbeschlag entdeckt. Die Hauptaufgabe für den Samstagvormittag steht somit bereits fest. Mit dieser Erkenntnis geht es für alle Richtung Bett, um ein letztes Mal etwas entspannten Schlaf zu genießen.

Der Samstag beginnt mit einer Schnitzeljagd durch diverse Läden für Bootsausrüstung, um einen passenden Salingsbeschlag zu finden. Bei der Rückkehr aller Suchtrupps stellt sich leider heraus, dass kein Ersatzteil verfügbar ist. Mit Blick auf den Wetterbericht, der nur schwache Winde vorhersagt, fällt die Entscheidung einmal ASV-Spezial zu bestellen. Also Kabelbinder, Dyneema und Gaffa-Tape. Gesagt getan: Mit dem Kabelbinder werden die Salinge verbunden, durch das Dyneemaseil als Flaschenzug wird der kaputte Beschlag fixiert und für ein schönes Finish alles mit Tape abgeklebt. Danach noch fix das Toplicht für die Nacht anbringen und der ‚Crashtest‘ kann an die Startlinie gehen. Pünktlich zur Steuermannbesprechung um 12 Uhr ist die Aachener ASV-Crew vollständig anwesend, sodass die erste Besatzung im Anschluss direkt in See stechen kann. Nach einigem Gerangel mit den 14 anderen Booten an der Startlinie fällt um 13 Uhr der Startschuss und der ‚Crashtest‘ geht mit einem fast gelungenen Bilderbuchstart in die erste Runde durch die Außenalster. Nun kehrt etwas ruhe am Steg ein, denn eine knappe ¾ Stunde wird vergehen, bevor die ersten Boote, am Ende der Runde, wieder in den ‚Langen Zug‘ einbiegen und damit ins Sichtfeld kommen. Dann aber weicht die Ruhe langsam einem geschäftigen Treiben, da sich die ersten Wechselbesatzungen bereit machen, um, wie vorgeschrieben, mindesten 50% der Bootsbesatzung nach jeder Runde zu tauschen. Wirklich vorbei ist die Ruhe, als das dicht gedrängte Mittelfeld auf den Steg zuhält, um mit kaum verminderter Fahrt die Besatzung zu wechseln. Der Crashtest natürlich mittendrin. Das ASV-Team entschließt sich vorerst nur eine Position auszuwechseln, damit alle Steuerleute das Revier und die Regattabahn einmal bei Tageslicht sehen, um auch nachts die richtigen Tonnen anzusteuern. Da nun wieder 45 Minuten nichts weiter passiert, wird an Land das nächste lebensbedrohliche Problem angegangen. Im Verpflegungspaket sind für 24 Stunden nur 4 Mahlzeiten vorgesehen, sodass ernsthafte Sorgen aufkommen, des Nachts zu verhungern oder zu verdursten. Schnell wird eine Task-Force gegründet weitere Lebensmittel zu beschaffen. Ergebnis dieser Bemühungen ist ein beachtlicher Vorrat an Bier, Cola, Dips und Knabberzeugs, sowie für den Anspruchsvollen Gaumen Cremant-Mate und Kaviar. Bei Rundenzeiten zwischen 40 und 60 Minuten stellt sich langsam eine Routine ein und alle warten sehnsüchtig auf die ersten Zwischenergebnisse. Doch bis dahin musste noch eine bittere Lektion gelernt werden. Die Spalten zwischen den Holzplanken im Steg haben eine wunderbare Größe, um schmale Gegenstände in der Alster zu versenken. So verschwinden nach und nach ein Kuli, eine Socke und ein Handy auf den Grund der Alster. Mit den ersten Zwischenergebnissen um 19 Uhr wir deutlich, dass das Feld trotz des zunehmenden Abstands der Boot, unter Berücksichtigung des Yardsticks, weiterhin sehr dicht ist. Als direkter Konkurrent wird der Kielzugvogel ‚Treibsand‘ ausgemacht, mit dem jede Runde intensiv um die Platzierung gekämpft wird. Mit Einbruch der Dunkelheit leert sich die Außenalster, bis nur noch die Toplichter der Teilnehmer sowie die rot blinkenden Regatta-Tonnen über das Wasser schweben und für eine besondere Atmosphäre sorgen. Gleichzeitig frischte der Wind etwas auf, sodass die Rundenzeiten auf 30 bis 45 Minuten sinken.

Pünktlich zum Bergfest um 1 Uhr am Sonntagmorgen setzt Regen ein und mit ihm verschwindet der Wind fast vollständig. Die ersten Crewmitglieder legen sich im Bootschuppen hin und werden vom prasselnden Regen in den Schlaf begleitet. Währenddessen dümpelt die Besatzung auf der Alster so vor sich hin. Als diese etwa 2,5 Stunden später am Wechselsteg ankommt wird der Entschluss gefasst nun die Gesamte Crew zu tauschen. Bis zum Sonnenaufgang werden nur noch zwei weitere Runden gesegelt. Der Regen lässt dabei zwar langsam nach, nur der Wind kehrt nicht zurück. Dadurch verläuft der Rest der Regatta sehr ruhig. Ab 13 Uhr wird der Zieleinlauf für eine Stunde geöffnet und der ‚Crashtest‘ schafft es nur wenige Minuten vor Ende über die Ziellinie.

Am Ende der 24 Stunden erreicht der ASV Aachen eine respektablen 11. Platz von insgesamt 15 Booten. Das Mittelfeld lag dabei sehr dicht zusammen, sodass 1 sm mehr bereits den 8. Platz bedeutet hätte. Darüber hinaus hat der ASV Aachen den Fair-Sail-Preis für sich gewinnen können. Für diesen Artikel muss dazu die offizielle Begründung ausreichen: Der Fair-Sail-Preis, der für Fair Play und Sportsgeist vergeben wurde, würdigte die außergewöhnlichen Bemühungen des ASV Aachen, die sich trotz aller Widrigkeiten einander und dem Wettbewerb mit Respekt begegneten. Wer wissen will, was wirklich passiert ist, spricht am besten einen der Teilnehmer an.